Ich ziehe nach Graz!
Herrlich, wie gut es sich anfühlt, wenn sich Dinge ändern, wenn etwas Neues auf einen wartet. Noch drei Monate arbeiten. Dann lasse ich mein beschauliches, liebenswertes Sindelfingen zurück und werde meine neue Stadt genießen; ohne derzeit absehbare Verpflichtungen.
Manchmal hat man einfach Glück (z.B. bei der Wahl des Freundes).
Vor drei Jahren hätte ich die Vorstellung, keinen Job und damit auch kein Einkommen zu haben, vermutlich kaum ertragen können. (Gut, da hatte ich auch keinerlei Ersparnisse.) Irgendwie erschien es mir völlig normal, durchgehend zu arbeiten. Mittlerweile glaube ich, dass ein bisschen Pause nicht schaden kann; zumindest, wenn die Tätigkeit, der man nachgeht, nicht eine fast vollständige Selbsterfüllung mit sich bringt. Die letzten vier Jahre sind einfach nur davon geflogen. Ich hatte tolle Urlaube, die aber eigentlich nur kurze Unterbrechungen des eigentlichen Lebens darstellten. Es war natürlich nicht alles schlecht, sondern vieles auch ziemlich gut, aber wenn es noch 40 Jahre so weitergeht, dann hätte ich vermutlich etwas verpasst. Vom Leben. Ich bin noch immer nicht sicher, ob man sich selbst irgendwann findet oder ob man sich selbst erschafft („Life ist not about finding yourself, life ist about creating yourself“ (?!) ). Ich bin mir aber sicher, dass beides auf jeden Fall nicht in der Zeit passiert, in der man für andere Leute rechtliche Probleme löst.
Mittlerweile habe ich die genaue Entfernung einiger für mich in Betracht kommenden Ausflugsziele akribisch gegoogelt. Die kroatische Küste ist nur 3,5 Stunden mit dem Auto entfernt, Venedig 4 und der Balaton sogar nur 3 …und die Teile von Österreich, die ich bisher gesehen habe, waren allesamt großartig!
Gerade jetzt, in diesem Moment, während ich diese Zeilen schreibe, bin ich ziemlich glücklich. Es ist unfassbar, wie sich dieses Gefühl irgendwie in alle Lebensbereiche ausbreitet. Noch vor zwei Jahren mussten wir uns vornehmen, zumindest ein oder zwei Wochenenden im Monat von Besuchen, Reisen oder Verpflichtungen frei zu halten; ich hatte irgendwann das Gefühl, Zeit für mich zu brauchen; neben, nach und zwischen der Arbeit. Aktuell haben wir jedes Wochenende im Februar verplant und es fühlt sich verdammt gut an. Weil ich den Sommer frei habe? Oder einfach nur, weil ich gerade ziemlich glücklich bin? Meine positive Grundstimmung schafft auf eine irgendwie unerklärliche Weise Energie für alles. (…und das obwohl ich mangels Sonne mittlerweile an einem ordentlichen Vitamin D Mangel leiden dürfte!)
Glück ist zerbrechlich….Ich hoffe, es hält noch ein bisschen an…