Sind unsere Erinnerungen überhaupt echt?
Wenn ich mich an meine Kindheit zurückerinnere, sehe ich ein fröhliches Mädchen, was gerne laut redet, Geschichten schreibt und gestalterisch kreativ ist. Genaugenommen sehe ich das auch jetzt noch. Ich verfasse regelmäßig Texte, habe absolute Freude daran, Urlaubsvideos zu erstellen und Fotobücher zu gestalten. Und ja, manchmal rede ich auch laut. Das kommt nicht immer gut an. Zu Abiturzeiten bedachte mich ein Siebtklässler im Bus mal mit den Worten: „Da ist ja wieder die Blondine mit dem Geltungsbedürfnis.“ Ich fand es frech, aber so richtig gestört hat mich das damals eigentlich nicht. Ich war laut. Manchmal. Es gibt schließlich auch Situationen, in denen eine laute Stimme von Vorteil ist. Bei Vorträgen zum Beispiel; wenn das Mikrofon ausfällt. Es hat eben alles zwei Seiten.