…nach einer Woche Graz?
!!!
Vor 14 Tagen habe ich folgende Zeilen geschrieben:
Noch ganze sieben Tage. Dann endet meine Zeit als Geschäftsführerin bzw. Juristin. Und dann? Was bin ich dann? Was antworte ich auf die Frage: …und was machst du so?
Meistens - so mein Eindruck - zielt diese Frage nicht darauf ab, welchen Hobbies man nachgeht, sondern eher darauf, welche beruflichen Tätigkeit man ausübt. Ein bisschen suggeriert die Frage (oder zumindest meine Annahme), dass die tägliche Arbeit der eigentlichen Profession entspricht und fast allein ausmacht, was bzw. wer man ist.
Über seinen Job erhält man in aller Regel Anerkennung. Vor allem wenn man dabei besonders gestresst ist oder zumindest scheint. Wer gestresst ist, tut etwas Wichtiges. Meint man.
Und nun? Was bin ich denn dann, so ganz ohne bezahlten Job?
Bisher habe ich auf die Frage „…und was machst du so?“ immer geantwortet: Ich bin Juristin. Aber bin ich denn wirklich eine Juristin oder (wie die Frage eigentlich gestellt ist) mache ich das gerade nur. Wenn letzteres der Fall ist, dann wäre die Antwort auf die Frage wohl erst einmal: nichts!
Die schier unendliche Freude auf die sommerliche Freiheit in den kommenden Monaten ist derzeit einem Gefühl der Unsicherheit gewichen. Es ist ein bisschen so, wie wenn man sich von seinem Freund trennt: Man denkt lange darüber nach, macht es dann und glaubt (zumindest einen Moment lang), man hätte gerade den größten Fehler seinen Lebens gemacht. War es ein Fehler zu kündigen? - Vermutlich nicht. Es ist dennoch spannend, wie der Mensch, das Gehirn funktioniert. Was eben noch völlig richtig erschien, wird in Frage gestellt, sobald das, was man hatte, weg ist.
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