Update: Sechs Wochen Urlaub

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Heute ist der 20.06.2017

Seit über sechs Wochen habe ich nun schon frei. Es fühlt sich immer noch phantastisch an! Urlaub eben. So sehe ich das. So kommuniziere ich das auch auf Nachfrage, was ich denn eigentlich jetzt so in Österreich mache. Nur einmal sagte jemand, ein weibliches Wesen, zu mir: „Aha, du bist also Hausfrau.“ Das hat mich merkwürdigerweise in eine Verteidigungshaltung gebracht. Es war mir irgendwie ein Bedürfnis darauf zu beharren, dass ich mich eher als eine Urlauberin sehe.

Warum eigentlich?

Die Bezeichnung „Hausfrau“ fühlte sich irgendwie unemanzipiert an. Emanzipierte Frauen sind berufstätig oder sie machen Urlaub, weil sie es können. Sie sind aber keine Hausfrauen; so zumindest meine möglicherweise einschränkende Weltsicht, die da kurz nach außen trat.

Ich habe mich immer für emanzipiert gehalten, ich habe mich nicht in irgendwelchen Zwängen gefangen gefühlt; und wenn Feminismus für die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung von Frauen steht, dann war ich schon immer eine Feministin.

Schließt das eine das andere nun aus? Im Grunde würde das Hausfrauendasein der Sache doch gar keinen Abbruch tun, wenn  es genau das ist, was ich gerade machen will; wenn es das ist, bei dem ich mich zufrieden und frei fühle?

Also, was denn jetzt: Urlauberin oder Hausfrau?

Eigentlich besteht keine Notwendigkeit, mein derzeitiges Dasein zu kategorisieren. Warum auch? Es schränkt mich im schlimmsten Fall nur irgendwie ein.

Hausfrauen widmen sich laut Wikipedia vorrangig der Haus- und Familienarbeit. Ich widme mich zur Zeit vor allem mir selbst (und unseren Besuchern). Ich lese viel über die Funktionen des menschlichen Körpers und kann mein Umfeld mittlerweile über die molekularen Unterschiede von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren „informieren“. Ich mache mehr Sport als früher; wenn auch noch immer nicht genug, um es optisch den Fitnessfreaks bei youtube gleichzutun. Ich habe jeden Tag Zeit, das Wachstum meiner mittlerweile fruchttragenden Terrassenpflanzen zu begutachten, ohne dass mich jemand drängelt. Ich kann ohne den Hauch eines schlechten Gewissens mit dem Laptop auf dem Schoß solche Texte verfassen und in einzelnen Abschnitten jeden Satz mit dem Wort „ich“ beginnen.

Subsumiere ich genau das unter die Definition der Hausfrau bei Wikipedia, muss ich feststellen, dass ich mich gerade nicht vorrangig Haus und Familie widme.

Glück gehabt! … denn Urlaub klingt einfach immer noch ein bisschen cooler!

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