„Kompetenzüberprüfung“

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Kürzlich fand die erste „Kompetenzüberprüfung“ in allgemeiner Chemie statt. Im Rahmen dieser konnten wir „über [unser] Wissen Auskunft geben“. So drückte es unsere Chemieprofessorin aus. – Was soll ich sagen?! Sprachlich fühle ich mich bei solchen Äußerungen irgendwie zu Hause.

Die erste richtige Klausur also.

Allerdings nicht für mich. Natürlich habe ich mich ganz übermotiviert so früh wie möglich für alle denkbaren Klausuren angemeldet. Das war jedoch, bevor mir bewusst wurde, was für ein Lernaufwand hinter jeder Klausur steht. Meine gerade von der Schule kommenden Kommilitonen konnten das Ganze offenbar etwas besser einschätzen und haben sich gleich nur für die Hälfte der angebotenen Klausuren vor Weihnachten angemeldet. Gut, an sich ist das kein Problem, denn so unkompliziert, wie man sich für eine Klausur anmeldet, meldet man sich auch wieder ab. Allerdings geht das dann mit einem zumindest kleinen Gefühl des Scheiterns einher. Gar nicht erst anmelden wäre da wahrscheinlich die bessere Option gewesen.

Viele Dinge finde ich ziemlich interessant. Am liebsten würde ich mich auf eben jene Vorlesungen beschränken wollen. Aber so läuft das natürlich nicht. Auch früher schon nicht. Zumindest nicht, wenn am Ende ein Zettelchen stehen soll, auf dem einem sein Wissen in Form eines Bachelors bestätigt wird. Wenn ich das möchte, muss ich also durch Kurse wie „Naturwissenschaftliches Rechnen“ und „Einführung in die Physik“ durch. Obwohl ich eingestehen muss, dass dort tatsächlich Grundlagen abgehandelt werden, sind das echte Zeitfresser.

Studieren kostet Zeit.

Viel Zeit. Ich bin ständig beschäftigt, aber irgendwie fühle ich mich nicht produktiv. Besonders entspannt bin ich auch nicht. (Allerdings habe ich jetzt angefangen, nach youtube-Anleitung zu meditieren!) Am Wochenende nicht an Klausuren oder das Lernen zu denken, fällt mir ziemlich schwer. Was das betrifft ist das Arbeiten tatsächlich die bessere Option. Ständig wird mir bewusst, was ich eigentlich nicht weiß (auch wenn mir natürlich genauso bewusst ist, was ich durchaus kann). …und wie gesagt: Vor allem Formeln und Zahlen halten mich stundenlang auf. Denkstrukturen, die mich die Herleitung des Gasgesetzes mal eben schnell verstehen lassen, scheinen bei mir aktuell nicht zu existieren. Gut, bei einer nicht zu vernachlässigenden Anzahl meiner Mitstudenten ist das nicht anders, wie mir die Fragen in der von einer mir nicht bekannten Person gegründeten „Molbio-WhatsApp-Gruppe“ zeigen. Mich stresst das allerdings. Ich will die sein, die man fragt. Nicht die, die in diesen Bereichen aktuell mehr Fragen als Antworten hat.

Zur Zeit bin ich eine, der ihre 18-jährige Banknachbarin in Mathe dankbarerweise mal eben den Rechenweg erklärt. …und ich muss auf jeden Fall sagen: Bei meinen beiden Staatsexamen war ich nicht nervöser als während des ersten Kurztestes in Mathe!

Jenseits solch für mich irgendwie „dramatischer“ Dinge hat das Studentenleben aber auch viele tolle Seiten. Am besten gefällt mir, dass man in seiner Zeiteinteilung weitestgehend frei ist. Was nicht heißt, dass ich wenig mache und mich ausschließlich anderen Dingen widme. Im Gegenteil: Ich bin aktuell das, was man wohl als fleißig bezeichnen würde. Auch wenn ich derzeit natürlich ohnehin gezwungen bin, deutlich mehr Zeit in die ganze Studiererei zu stecken, damit ich erst einmal wieder den Stand erreiche, den man nach der Schule hat.

Am Ende bleibt abzuwarten, ob ich wirklich auch den mit dem Studieren unweigerlich einhergehenden „struggle“ möchte. Nur die Belohnung haben zu wollen, reicht eben nicht. Insofern kommt mir gerade das nachfolgende, von einem Freund empfohlene Buch in den Sinn, dessen Lektüre auch ich unbedingt weiterempfehlen möchte:

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Irgendwie absolut „feel good“; mit inspirierenden Blicken auf das Leben. Vielleicht gibt es dazu mal einen gesonderten Beitrag. (Die tollen Dinge habe ich eigens zu diesem Zwecks bereits angemarkert.)

…vielleicht belasse ich es aber auch bei diesen Zitaten:

"Who you are is defined by what you are willing to struggle for. People who enjoy the struggles of a gym are the ones who run triathlons."
"Fault is past tense. Responsibility is present tense."
"Nobody else is ever responsible for your situation but you. (...) You always get to choose how you see things, how you react to things, how you value things."
"Happiness comes from solving problems."
"Nobody, who is actually happy has to stand in front of a mirror and tell himself that he´s happy."

 

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